Donnerstag, 5. Juli 2012

iOS 6, was bringt es

Sie ist vorbei, die erste WWDC nach dem Tod von Steve Jobs. Dies führte zu einer zwiegespaltenen Situation: Die eine Hälfte fürchtete den totalen Innovationsstillstand, die andere steigerte die Erwartungen ins Grenzenlose.
Hinsichtlich des iOS 6, welches neben den Retina-Display Laptops Hauptthema war, hat sich auch gezeigt, dass die Wahrheit, wie so oft, in der Mitte liegt. Es werden fehlende Standard-Funktionen für Handies nachgeliefert, wie zum Beispiel Anruf-Abweisung mit SMS und eine Anruffilter Funktion. Diese Filterfunktion kann (je nach Einstellung) durch penetrantes erneut Anrufen umgangen werden, was die Sinnhaftigkeit stark in Frage stellt. Aber wenn´s wer braucht.
Andererseits ist die "große" Neuerung der Wechsel auf eine Apple-eigene Karten Applikation, die neben einer Turn by Turn Navigation auch das 3D Rendering der Landkarte ermöglicht. Bilder dieses Renderings scheint es aber derzeit nur in gewissen Gebieten zu geben.
Ansonsten gibt es lediglich Verbesserungen von Safari, Face-Time, Siri und Facebook Integration in der Form, wie es sie derzeit für Twitter gibt. Allerdings zeigt sich da schon der Haupthaken des iOS Updates: Man verwendet das Update (allerdings eher stümperhaft) zum Pushen neuer Hardware. Das heißt, dass Facetime über 3G und Siri weiterhin dem iPhone 4S und dem bevorstehenden iPhone 5 (sollte es im Herbst kommen) vorbehalten bleibt, obwohl dies keine Frage der Hardware wäre. Video-Telefonie über W-LAN oder 3G ist gleich rechenintensiv und das Siri auch auf älterer Hardware läuft wissen Jailbreak-User genau. Und hier ergibt sich nun das eigentlich Stümperhafte an dieser Vorgehensweise: Ein reserviertes Feature für das iPhone 5 lässt sich in den Previews allerdings nicht erkennen.
Für die User älterer iPhones (3GS oder neuer) verbleibt neben der Facebook Integration nur die wieder zu kurz gegriffene Nachrüstung von Standardfeatures und die Verbesserungen von Safari (z.B. synchronisierte Tabs). Wer synchronisierte Tabs haben will, kann im Übrigen statt bis auf den Herbst und iOS6 zu warten gleich Google Chrome installieren. Das Ablehnen mit SMS ist wie gesagt etwas, was iPhone User bisher mit einer App lösen mussten (z.B: Busy Bee) und nun vom Betriebssystem übernommen wird. Was aber erneut fehlt, der schon zur WWDC 2011 monierte Schnellzugriff auf Bluetooth, WiFi und Dateneinstellungen, der auf den Smartphones anderer Hersteller besser gelöst ist als beim iPhone.
Eine interessante Applikation, die ebenfalls neu ist, ist die Passbook App, die Kundenkarten, Flugtickets und ähnliches Verwaltet und mit Daten aus dem Web abgleicht (Gate-Verschiebung oder Verspätung beim Abflug direkt beim Boarding Pass). So wie es aber in den Previews aussieht, handelt es sich aber um eine auf die USA zugeschnittene App, die in Europa wenig Sinn zu machen scheint.
Da das Update wahrscheinlich kostenlos ist, gibt es trotzdem eine klare Update Empfehlung. Dafür zu zahlen, sollte jeder User vorher genau prüfen.

And there is one last thing:
Bezüglich der iCloud ist zu sagen, dass ich grosse Hoffnungen in OSX Mountain Lion setze. Das Update des Betriebssystems der Macs soll die Synchronisation der iWork Files endlich auf Apple Standard bringen. Bisher kann man am Mac eleganter auf Google Drive zugreifen als auf die iCloud, was wirklich kein Ruhmesblatt für die Entwickler von Apple ist.

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